Obwohl der frühe Wintereinbruch Anfang Dezember schon viel Schnee brachte und vor allem feuchten, schweren Schnee, gibt es nun im letzten Sonnenschein des alten Jahres immer noch eine Stauden-Wintersilouette zu bestaunen. Nicht alles ist an den Boden gedrückt, aber ich denke es ist erst mal genug, um die Regenwürmer zu füttern. Es sollen ja bis zu 10°C zum Neujahrsanfang werden. Ab wann die Regenwürmer ihre segensreiche Arbeit verrichten, weis ich allerdings nicht. In einem
früheren Post vom Januar 2011 hatte ich berichtet, dass sie im Kompost im Winter sehr zahlreich bei der Arbeit sind.
Neben einigen Gräsern sind folgende Stauden noch gut in Form: rechts sehen wir
Aster laevis mit weißen Puscheln, in der Bildmitte das mehretagige
Brandkraut (Phlomis russeliana), dahinter Rittersporn (Delphinium elatum) und links über dem Gras Panicum virgatum 'Shenandoa' die flachen Teller von Tanacetum macrophyllum, der selten in den Gärten zu sehenden
Großblättrigen Wucherblume.
Ja, auch der Rittersporn hat in unserem naturalistischen Garten die Chance eine Wintersilouette zu zeigen. In fast allen Gartenbüchern steht, man solle ihn gleich nach der Blüte handbreit zurückschneiden, damit er noch mal im Herbst blüht. Wozu brauche ich im Herbst die blauen Blüten des Rittersporns, wo doch so viele blaue Herbstastern gesehen werden möchten? Der Rittersporn darf sich bei uns in Ruhe zurückziehen und für den Rest des Sommers eine braune Komponente in die Pflanzung bringen. In der Natur erscheinen auch immer mehr gelb-braune Töne im Verlauf des Jahres. Im Bild unten der Rittersporn im August.
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Eine weitere nicht sehr bekannte Staude mit langanhaltender Silouette ist die Gelbe Nachtviole (Sisymbrium luteum oder auch Hesperis lutea genannt).
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Sisymbrium luteum |
Sisymbrium luteum blüht bereits im Juni zusammen mit dem Rittersporn. Sehr ähnlich nur höher ist Sisymbrium strictissimum, die Steife Rauke. Mancher wird denken, das sei Unkraut!?
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Sisymbrium luteum im August |
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im Oktober |
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und jetzt Ende Dezember |
Auch die Kerzen- und Doldenligularien tragen ihre Samenstände sehr lange. Ich gebe zu, dass es für manchen Gartenfreund sehr gewöhnungsbedürftig ist, die Samenstände stehen zu lassen. Viel zu tief ist in unseren "Genen" festgelegt, dass alles pflanzliche im Garten beschnippelt werden muss.