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Channel: Staudengarten Gross Potrems
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Zwischen Strand und Garten

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Um die 30 °C kann man nicht mehr im Garten arbeiten. Da bleibt nur noch der Strand, der nur eine halbe Stunde von uns entfernt ist. Dort sind es bei auflandigem Wind gerade mal 22°C und 20°C Wassertemperatur. Was will man mehr. Und Blumen gibt es auch.

Graal-Müritz Ost, Strand mit viel Natur
Sonchus arvensis, die Acker-Gänsedistel blüht hier auf dem blankem und trockenem Sand der Dünen in Graal-Müritz Ost. Dahinter das Große Ribnitzer Moor.

Sonchus arvensis


In unserem Garten beginnt jetzt der Blühhöhepunkt, der sich bis zum September hinzieht. Hier ein paar Ausschnitte:

Blutweiderich und Goldkolben wachsen um den Teich

Ziest und Färberkamille im Vordergrund

Vor ein paar Tagen habe ich mich von Petasites japonicus var. giganteus getrennt, obwohl er sehr gigantisch und tropisch anmutet. Er wird einfach zu groß für meinen Garten und bei Hitze schlappt er. Den feuchten Schattenplatz möchte ich lieber für filigranere Wiesenstauden nutzen.
Die gegenwärtige Hitzewelle gibt wieder mal Gelegenheit, die falschen Standorte einzelner Stauden zu erkennen und zu ändern.
Bei uns im Garten wird grundsätzlich nicht gegossen. Die einen sagen "Nachhaltigkeit", die anderen sagen Faulheit. Beides zusammen ist Pflegeleichtigkeit. Das versuchen wir immer mehr zu realisieren.


Die besten Gärten im Norden

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Bereits im Mai 2009 wurde unser Garten im NDR-Nordmagazin von den Zuschauern zum "Schönsten Garten in Mecklenburg-Vorpommern" gewählt.
In diesem Jahr findet im NDR-Fernsehen in der Reihe "Das Beste am Norden" eine Wahl der schönsten Gärten und Parks ganz Norddeutschlands statt. Wir sind sehr stolz, dass wir in der Vorauswahl der 20 Besten sind. Unter folgendem Link können Sie abstimmen, welchen Platz wir am Ende bekommen. Die Konkurrenz ist sehr groß. Wenn Ihnen unser Garten gefällt, hoffen wir auf Ihre Stimme.

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hitlisten_des_nordens/hitlisten303_liste-131.html

Gestern war ein Aufnahmeteam vom NDR in unserem Garten. Ich war sehr besorgt, denn es war der regnerischste Tag seit vielen Wochen. Erstaunlich mit wie vielen Tricks und Technik Sonne und Wind in den Garten gezaubert wurden. Heute war das Team dann noch Mal bei schönstem Wetter da. In einem ausführlichen Interview, das sicher noch stark gekürzt werden muss, konnte ich unseren Naturalistischen Gartenstil begründen und darlegen.
Der 90 Minuten-Film wird erst im nächsten Frühjahr im NDR-Fernsehen ausgestrahlt. Die Abstimmung (siehe oben) ist Mitte September beendet und dient zur Festlegung der Reihenfolge und des Umfangs der Darstellung der Gärten im Film.




Zum naturalistischen Gartenstil hatte ich bereits im Februar vergangenen Jahres einen Beitrag geschrieben (wildstauden.blogspot.com/2012/02/naturalistischer-gartenstil.html).
Hier noch Mal eine kurze Zusammenfassung:
Natur und Garten sind eigentlich Gegensätze. Der Naturalistische Gartenstil lässt viel Natur zu.
Soviel, dass der ästhetische Wert der Pflanzung erhalten bleibt und das Überleben der gepflanzten Stauden und Gräser garantiert ist. Die Staudenpflanzungen in unserem Garten sollen an die Natur erinnern, das Gefühl geben, eine Waldlichtung zu betreten, durch eine Wiese zu laufen und in einer Senke einen Tümpel zu finden. Über all dem gaukeln die Schmetterlinge, singen die Vögel, quaken die Frösche und zirpen die Heuschrecken. Eine naturalistische Pflanzung ist pflegeleicht und nachhaltig.  Es wird nicht gedüngt, gewässert und beschnitten. Die absterbenden Pflanzen sind Teil des natürlichen Gartenbildes.Die Pflanzung erfolgt standort- und klimagerecht. Es werden hauptsächlich Wildstauden und ihre Auslesen verwendet, die absolut winterhart, standfest und langlebig sind. Sehnsucht nach Natur, die tief in uns Menschen steckt, begründet sich sicher darin, dass zwei Millionen Jahre der Entwicklung des Menschen in der Natur stattfanden.

Gypsophila pacifica, das Mandschurische oder Pazifische Schleierkraut, dient als "Weichmacher" für die kräftigen Blüten der Stauden dahinter.






IGS Hamburg

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Die Internationale Gartenschau findet aller 10 Jahre statt und diesmal in Hamburg, also für uns gleich um die Ecke. Es sollte also für einen Staudenfreund keinen Grund geben, da nicht hin zu fahren. Die vorherige IGS 2003 in Rostock war uns noch in guter Erinnerung.
Um es gleich vorweg zu sagen, es war eine Enttäuschung für mich. Ähnlich der Floriade, die bedeutendste Garten- Expo der Welt, die wir im letzten Jahr im Juni besucht hatten (siehe http://wildstauden.blogspot.de/2012/06/floriade.html).
Die meisten Beete strotzten vor Buntheit.
So mancher der "Gärten" war stark gewöhnungsbedürftig, wie die Tomatenketschup-Flasche, die Wasserbehälter oder die blauen Glasscherben mit Blechbüchsenabfall. Mal gut, dass es Erklärer gab.
Stauden gab es auch. Auch Wildstauden, mit Dünger und Wasser voll gepumpt, dass sie dunkelgrün und doppelt so hoch waren und dann natürlich umfielen bzw. gestäbt werden mußten.
Besonders traurig sah der "Loki-Schmidt-Garten" aus. Er ist den einheimischen Wildstauden gewidmet. Besonders gespannt war ich auf den eigens für die Gattung Echinacea gestalteten 460 m² großen Garten. Zuerst habe ich ihn glatt übersehen und suchen müssen. Es waren kaum Echinacea zu sehen. Wahrscheinlich schon verblüht Anfang September?





Mal gut, dass es Erklärer gibt!


Blaue Fata Morgana aus Sand, Glassplit und Getränkedosen?

Das Echinacea-Beet am Wasserwerk, im Vordergrund Echinacea tennesseensis
Der Loki Schmidt-Garten, rechts ist ein verblühter Alant zu sehen. Das wars auch schon.


Tintlinge

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Nach dem Strand ist für mich die zweite Alternative zum Garten der Wald. Jedes Jahr im Herbst geht es zum Pilze suchen. In diesem Jahr waren es mehr Steinpilze als in anderen Jahren. Überhaupt ist das Vorkommen der Pilze nach Ort und Zeit eine Wissenschaft für sich. In manchen Jahren haben die Körbe nicht ausgereicht, und wir haben die Jacken ausgezogen und Pilze reingefüllt. In anderen Jahren war es nur ein frustrierender Waldspaziergang.
Nach unseren Erfahrungen gibt es Pilzstellen, die aber nur ein paar Jahre Pilze hervorbringen. Auf unserer heutigen Pilzwanderung fanden wir eine Pilzstelle, die es schon vor fast 40 Jahren gab. Genauer gesagt ist es eine Ansammlung von hunderten Schopf-Tintlingen (Coprinus comatus).

Der linke Tintling löst sich bereits in Tinte auf.

Gesammelt werden nur die kleinsten Pilze, die sehr zahlreich erscheinen.



Damals entdeckten wir die Stelle im Wald am Rande eines Dorf-Müllplatzes. Das waren Vertiefungen in der Landschaft, in die jeder Dorfbewohner seine Abfälle entsorgen konnte, z. B. Abrißsteine, alte Fahrräder, Lumpen u.s.w. Später wurde der Müllplatz geschlossen, mit Erde überzogen und mit kleinen Bäumchen bepflanzt. Damit die Rehe nicht die Bäumchen fressen, wurde ein Drahtzaun um das Gelände gezogen. Nun nach fast 40 Jahren sind die Zaunpfähle verrottet, der Zaun verrostet und die Bäumchen sind ein Wald geworden. Seit vielen Jahren waren wir nicht mehr da, aber die Tintlinge waren ihrem Platz treu geblieben.
Den Namen haben die Pilze von der Eigenschaft im Alter zu zerfließen und zu Boden zu tropfen. Diese Flüssigkeit hat man früher als Tinte genutzt. Die jungen Pilze sind ein ausgezeichneter Speisepilz. Tintlinge werden deshalb auch als Spargelpilze bezeichnet. Trotzdem kennt sie kaum einer hier in der Region als Speisepilze. Außerdem vermutet man an dieser Stelle kaum Pilze zu finden. Das heißt, die nächsten Jahrzente sind wir mit Pilzen versorgt.
Allerdings ist da ein gewisses Unbehagen auf Grund des Vorkommens auf einem ehemaligem Müllplatz. Als Saprobiont lebt der Pilz in toter, sich zersetzender organischer Substanz. Reicht sein Myzel bis in den Müll?
Kann mir jemand sagen, ob der alte Müll in irgend einer Weise die Zusammensetzung der Pilze beeinflusst?

Staudentausch

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Im Frühjahr und Herbst ist die große Aktion des Umgestaltens angesagt. Zu alt gewordene Stauden, die innen verkahlen werden rausgeholt und wie ein Kuchen geteilt. Doch, oh Schreck, die manchmal bis zu 10 Kuchenstücke haben keinen Platz mehr. Auf den Kompost wäre der kürzeste Weg. Es ist aber zu schade um die Pflanzen. Wurden sie doch vor Jahren für mindestens 3 Euro in 9x9cm-Töpfen als Winzlinge gekauft. Heute ist selbst ein Kuchenstück 3 bis 5 Mal so groß.
Schön wäre es sie zu tauschen.
Anzubieten hätte ich: Goldbandleisten-Gras, Silberfahnengras (Miscanthus sinensis var. purpurascens) und andere Sorten, Aster simplex, Aster lanceolatus, Schildblatt (Darmera peltata), Wiesen-Iris, verschiedene Akeleien und vieles Anderes.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel noch Ende September blüht.

Die Wiesen-Iris werden aufgenommen, geteilt und wieder neu gepflanzt. Dabei haben nicht mehr alle Platz.

Herrliche Herbstfärbung von Schildblatt und Silberfahnengras. Beides muß verkleinert werden.

Der Rasen mußte schon bis auf einen schmalen Weg den Stauden weichen.
Gesucht werden von mir verschiedene niedrige und halbhohe Herbstastern, verschiedene bläuliche und rosa Phloxe.
Vieleicht findet sich ein Leser meines Blogs aus der näheren Umgebung. Wenn es keine Fahrmöglichkeit gibt, bringe ich die Pflanzen auch zu Ihnen nach Hause.  Wenn nichts zum Tauschen da ist, gebe ich die Teilstücke auch sehr günstig ab.

Gärtnern für Senioren-das Zweite

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Mitte Oktober im Staudengarten von Gabi + Jochen Wegner
 
Der goldene Oktober ist nun wohl vorbei und der Regen treibt mich ins Haus. Dort warten schon drei Bücher zur Rezension und noch einige andere. Los geht's.

Heute genieße ich meinen Garten... älter werde ich später. Frank Michael von Berger. 2013. 160 S., 179 Farbfotos, geb. ISBN 978-3-8001-7948-0. € 24,90

Nun schon das zweite Buch des Ulmer Verlages in diesem Jahr, dass vor allem für die Senioren geschrieben wurde. Schön für uns Senioren. 
Patty Cassidys Buch „Entspanntes Gärtnern für Senioren. Wie man sich im Alter sein grünes Paradies erhält“ hat die Pflegeleichtigkeit des Gartens in den Mittelpunkt gestellt (http://wildstauden.blogspot.de/2013_03_01_archive.html), während das vorliegende Buch das Genießen im Garten betont.Das Buch soll ein Leitfaden für das Genießen im Garten sein. Neben den Anschauungen des Autors lernt der Leser auch das gärtnernde Ehepaar Walter kennen. So lassen sich auch gegensätzliche Meinungen im Text unterbringen. So schreibt der Autor: „Seit ich meinen Garten nicht mehr vorrangig für die „Massenproduktion“ von Obst und Gemüse nutze, genieße ich es, über den Wochenmarkt zu schlendern, die dort angebotene Fülle an frischen Produkten in Augenschein zu nehmen und nach Herzenslust auszuwählen.“ Bei den Walters hingegen kommt während der Saison nur eigenes Gemüse auf den Tisch. Diese Gegensätze tauchen immer wieder im Buch auf und sind wohl die zwei unterschiedlichen Arten des Genießens. Die Pflegeleichtigkeit, die im Buch auch angestrebt wird, ist nicht immer berücksichtigt.

Ansonsten wird viel Bekanntes, wie z. B. Hochbeet, Kräuterspirale, Blumenwiese, Ballerina-Obstbäume u. s. w. im Buch vorgestellt. Darüber hat ein Senior-Gärtner in den vergangenen Jahrzehnten schon unzählige Artikel in Zeitschriften und in Büchern gelesen.

Das Buch zeigt viele schöne Bilder, ist reich gegliedert und dadurch sehr übersichtlich, nur die hellgrünen, kontrastlosen zusätzlichen Texte sind für Senioren nicht bequem lesbar.

Wer erst im fortgeschrittenen Alter zum Garten gefunden hat, findet im Buch alles Wichtige zum Gartenhobby beschrieben. So gesehen ist es ein Anfängerbuch und auch für junge Leute empfehlenswert. Auch die jungen Leute wollen ihren Garten genießen.



4 Sterne

Landlust, Landliebe...

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Als ich noch ein Kind war, spannte der benachbarte Bauer seinen Ochsen vor den Karren um das Getreide vom Feld zu holen. Nach Beendigung der Grundschule arbeitete ich für 99 Pfennig Stundenlohn beim Volksgut: Rüben verziehen, Flachs raufen, Hocken aufstellen, Kartoffeln lesen, alles Tätigkeiten, die es in der modernen Landwirtschaft nicht mehr gibt.
Später, nach dem Abitur, arbeitete ich 1 Jahr in der LPG, im Kuhstall und hütete Schafe. Die Industrialisierung der Landwirtschaft begann. Nach dem Studium der Agrarwissenschaft und Promotion arbeiteten wir in einem Forschungsinstitut für Nutztiere.
1975 übernahmen meine Frau und ich einen verlassenen Bauernhof. Die Tiere waren gerade raus, der Mist war noch drin und Bad und Toilette fehlten. Es waren schwere aber auch sehr aufregende Jahre. Plötzlich von der 12 m²-Studentenbude im 11. Stock eines Hochhauses in ein 1818 als Schafstall gebautes Bauerngehöft mit 2000 m² Gartenland. Da waren Obst, Gemüse und Blumen, Kaninchen, Enten und Katzen. Was haben wir nicht alles ausprobiert: Wein, Likör und Marmelade, Pilzzucht u. v. a. Wir waren zu einem hohen Grad Selbstversorger.

Landlust, Landliebe u. ähnliche Begriffe sind heute stark im Kommen.Zeitschriften und auch Bücher zeigen den jüngeren Leuten, wie es damals war und vereinzelt auch heute noch oder wieder ist. Ein Buch zum Thema ist im Ulmer-Verlag erschienen: Hinterm Stall die Blumen. Landfrauen und ihre Gärten. Britta Freith. 2013. 192 S., 225 Farbfotos, geb. mit SU. ISBN 978-3-8001-7894-0. € 29,90

Sie können sich sicher vorstellen, dass uns die „Landfrauen und ihre Gärten“ sehr interessierten und viele Erinnerungen wach riefen. Die Autorin hat 13 Höfe besucht, angefangen von Norddeutschland bis in die Schweiz und Österreich. Dabei lernte sie 13 Bäuerinnen und ihre Gärten kennen.  Auch der Hof, die ganze Familie und die vorhandenen Tiere werden beschrieben. Viele Gartentipps und so manches alte Rezept hat sie erfahren und im Buch niedergeschrieben. Die Blumen hinterm Stall kommen da manchmal etwas kurz weg. Zahlreiche auch großformatige Bilder zeigen das Landleben von seiner schönsten Seite. Es zeigt aber nicht die Realität in der deutschen Landwirtschaft, die von ökonomischen Zwängen bestimmt wird.
Das Buch ist für Menschen geschrieben, die Sehnsucht nach Landleben haben und sich gern selbst versorgen. Für die heutigen Senioren ist es sicher eine liebe Erinnerung und für manchen Jungen ein Traum.

Staudenwiesen

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War das ein Oktober! So viel Sonne und Wärme, dass man noch viel im Garten machen konnte. Bei mir waren es vorallem Umgestaltungen von eher englischen Staudenrabatten, vor Jahrzehnten angelegt, in Staudenwiesen, d. h. Auflösung großer Blocks von z. B. Herbstastern zugunsten gemischter Staudenpflanzungen. Dieses Herbstasternbeet ist jetzt ein schöner Anblick doch im Sommer ist es eine grüne Wand.

Spatenstich für Spatenstich werden die Pflanzen hochgenommen. Dann wird mit der Krele die Erde entfernt und etwaige Unkräuter und Steine in bereit stehende Gummieimer gesammelt. Die Stängel werden abgeschnitten und das Ganze wird kompostiert (im Bild Goldrute).

Interessant, was man so in der Erde findet. Hier im Bild eine Vorratskammer der Wühlmaus, gefüllt mit Windenwurzeln. Brav, liebe Maus, da muss ich sie nicht mühsam suchen. Manchmal sind die Kammern aber auch voller Tulpenzwiebeln.
In den alten Mäusegängen findet sich auch ab und zu eine Kröte, ein Frosch oder auch ein Molch. Sie haben sich schon zum Winterschlaf zurückgezogen. Pardon für die Störung!

Er beschwert sich über den Krach im obersten Erdreich.
(Das Foto ist gestellt. Der Maulwurf war schon tot, als ich ihn fotografierte. Wie er zu Tode gekommen ist, weis ich nicht. Er lag im Gemüsegarten.)

So sollte die ehemalige Staudenrabatte später mal aussehen: Gräser und verschiedenste Wiesen- und Präriestauden bunt gemischt. Der Blühhöhepunkt sollte im Sommer liegen, wenn der Garten auch genutzt wird.



Staudenwiesen noch mal

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Wie die alten Staudenbeete beseitigt werden, hatte ich im letzten Post beschrieben. Wie sehen aber die neuen Staudenwiesen aus? Es gibt sie ja schon in unserem Garten.
Beginnen wir im Juni mit den Wiesen am Teich. Im ersten Bild sind vorallem Wiesen- und Sumpfiris zu sehen.

Bei genauerem Hinschauen sieht man auch Iris versicolor und I. laevigata. Sumpf-Vergißmeinnicht und die gelbe Gauklerblume sind dazwischen gewebt. Auch eine Orchidee hat sich angefunden (Bildmitte hinten).

Im dritten Bild vorn Gillenia trifoliata, Sanguisorba menziesii, links Euphorbia sarawschanica und ein sehr schön weiß blühender Doldenblütler, oft als Giersch gescholten, erzeugt den Wiesencharakter.
























Im Hochsommer beherrschen die Goldkolben (Ligularia) das Scenario am Teich (hinten links). Dazu gesellen sich Wasserdost, Giraffenscabiose, Silberkerzen, Mädesüß und im Vordergrund im trockneren Bereich, Stachys officinalis und Färberkamille. Auch der Kerzenknöterich (rechts) beginnt mit seiner Blüte.

Die Astern sind die letzte Nahrung der Schmetterlinge, hier Aster puniceus, die wohl einzige Aster, die am feuchten Teichrand gedeiht.

























Bilder aus dem Monat Oktober sind von einer überbordenden Farbigkeit von Gehölzen aber auch von Stauden. Rechts Darmera peltata, das Schildblatt, hat eine Färbung wie Ahornblätter.

Die Staudenwiesen sind zum Ende des Gartenjahres von den Gräsern beherrscht. Oft zieht schon Morgennebel durch den Garten.













































Wenn dann doch die Sonne durchbricht, ist der Wildstaudenzauber in unseren Staudenwiesen vollkommen. Im Vordergrund Aster laevis.

Novembergarten

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Kein Wind, blauer Himmel und Sonnenschein! Nach einem sonnigen Oktober nun auch noch so ein schöner November. Es blüht kaum noch etwas, denn die sehr spät Blüher oder gar nicht erst Aufgeher, wie Tatarenaster, Aster ericoides 'Schneetanne', diverse Chrysanthemen und andere, habe ich in wärmere Gefilde deportiert. Die Rolle der Blüten übernehmen jetzt die Samenstände.
Die Gattung Knöterich, die schon lange blüht, hat ein paar Gestalten, die sich in vollem Ornat in den Winter stürzen (Kerzen- und Glockenknöterich, sowie der neue Aconogonum paniculatum ssp. frondosum).
Im Teich hat sich in diesem Jahr wohl zum ersten Mal eine mir unbekannte Schwimmpflanze angesiedelt und nach Art der Algen alle freien Wasserflächen besiedelt. Wer kennt die Pflanze? Sollte ich sie jetzt abfischen oder bindet sie Nährstoffe, so dass im Frühjahr weniger Fadenalgen auftreten?




Glocken-Knöterich
Aconogonum paniculatum ssp. frondosum

Kerzen-Knöterich
 
 


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Design trifft Natur

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http://www.ulmer.de/Themen-Wahl/Garten-Pflanzen/Fortgeschrittene/Design-trifft-Natur,L1VMTUVSU0hPUF9ERVRBSUw_U0hPUF9JRD0zODkzMDE0Jk1JRD0xNDAxMDE.html?UID=2646E3E882AB13108BE49E879E834C9EB529C7BDAF7024
Design trifft Natur. Die modernen Gärten des Piet Oudolf. Piet Oudolf, Noël Kingsbury. 2013. 280 S., 268 Farbfotos, geb. mit SU. ISBN 978-3-8001-7960-2. € 49,90

Piet Oudolf und Noel Kingsbury sind auf der ganzen Welt bekannt für ihre eigenwilligen Staudenkompositionen und die Bücher darüber. Das vierte Buch von Piet Oudolf und Noel Kingsbury in meinem Bücherregal, ist spannend erwartet, schwergewichtig und nicht ganz billig. Schon das Umschlagsfoto ist für mich sehr ansprechend aber für manchen wohl gewöhnungsbedürftig. Ich nehme an, dass die beiden Autoren das auch anstreben, dass wir uns der Schönheit des Vergehenden bewusst werden und unsere Staudenbeete erst im Spätwinter zurück schneiden. Doch muss deshalb der überwiegende Teil der Bilder die zweite Jahreshälfte zeigen? Gibt es in Oudolfs modernen Gärten keine bunten Frühlingsgeophyten zwischen den erwachenden Stauden. Nur ein großformatiges Bild zeigt die zahlreichen Frühaufsteher unter den Stauden im Gehölzbereich. Auch nur ein Bild, das letzte, zeigt einen Teich mit Fillipendula camtschatica. Wo sind die anderen mächtigen Staudenschönheiten, Ligularia, Rodgersia, Telekia, Darmera und viele andere?
Die zahlreichen großformatigen Bilder sind wunderschön und regen zur Nachpflanzung an. Die Pflanzpläne und die Darstellung der saisonalen Attraktivität im Kapitel Pflanzengruppierungen scheint mir überflüssig zu sein. Beruht doch gerade die naturalistischere Gestaltung mit Staudenmischpflanzungen, die von den Autoren in den Fokus des Buches gerückt wurde, auf mehr Spontaneität. Bereits auf Seite 9 wird in der Überschrift postuliert, dass allein der Blick auf Pflanzen eine wohltuende Wirkung auf die menschliche Psyche hat. Zu naturalistischem Gartenstil und Psyche hatte ich mehr erwartet, zumal die Autoren sich dazu an anderer Stelle äußern (New York Times, 31. Januar 2008): „Du schaust über die Staudenwiesen und das geht tiefer, als das was Du siehst. Es erinnert Dich an etwas in den Genen, die Natur oder die Sehnsucht nach der Natur.“
Für die Autoren sind Nachhaltigkeit, Pflegeleichtigkeit und Bewahrung der Artenvielfalt die Triebfedern für eine neue, naturalistischere Gestaltung mit Stauden. Dabei wird die bisher vorherrschende blockweise Pflanzung durch gemischte Zusammenstellungen ersetzt. Drifts haben dazwischen ihre Berechtigung. Die Autoren sehen einen Trend von starker visueller Intensität der Pflanzungen zu schwächerer. Wildarten oder aber Kultivare, die den Wildpflanzen sehr ähnlich sind, kommen zum Einsatz. Trotz des Titels: Die modernen Gärten des Piet Oudolf räumen die Autoren ein, dass viele Leute zur selben Zeit die gleiche gute Idee gehabt hätten, und so werden auch ganz besonders die Ideen deutscher Autoren gewürdigt.
Das Pflanzenverzeichnis am Ende des Buches ist recht beliebig, zumal Oudolfs Lieblingspflanzen bereits als Buch erschienen sind und eine detailliertere Beschreibung der Stauden bieten.

Das Buch ist ein opulenter Bildband mit viel Wissensvermittlung zur Gestaltung nachhaltiger und pflegeleichter Staudenpflanzungen mit natürlicher Ausstrahlung und ganz besonderer Wirkung.

Moderne Stauden- und Gräserpflanzung

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Am 10. November wurde in der facebook- Gruppe "Pflanzenenthusiasten" von Hermann Gröne die Frage aufgeworfen, ob die moderne Stauden- und Gräserpflanzungüberbewertet wird. Wir hatten uns darüber bei seinem Besuch im Staudengarten Groß Potrems am 5. November unterhalten. Die Frage wurde in 55 Kommentaren kontrovers diskutiert. Mal nicht die üblichen Hier-mein-Blümchen-Posts mit den Oh-wie-schön-Kommentaren, doch leider ist facebook nicht dafür geschaffen und das Ganze ist schon wieder in der Versenkung verschwunden. Wer es noch Mal lesen möchte findet es hier: (https://www.facebook.com/groups/103704136329572/permalink/671740806192566/)). 
Meine Zusammenfassung:
Von den meisten Kommentatoren wird eingeschätzt, dass immer noch sehr viel Bedarf an Stauden und Gräsern ist. Andere wettern dagegen, dass die Gestaltung mit diesen Pflanzen als das Non plus Ultra betrachtet wird. Einige glauben, dass diese Frage nur etwas für Gartenexperten ist und dass Nachhaltigkeit, Pflegeleichtigkeit und Staudenmischpflanzungen seltsame Begriffe seien. Wieder andere meinen Pflegeleichtigkeit sei nur etwas für das öffentliche Grün. Der Gartenbesitzer sollte sich schon plagen. Warum heutzutage traditionelle Border nicht mehr zeitgemäß sind, können und wollen einige nicht verstehen.
Hier meine Meinung:
Gerade lese ich in unserer Ostseezeitung: „Im Norden sterben die Frösche aus. Zuviel Dünger und Pestizide in den Gewässern. Von den zwölf Lurcharten in Mecklenburg reichen bei 9 Arten die Populationen für eine dauerhafte Erhaltung nicht mehr aus.
In den vergangenen 20 Jahren hat sich auch die Zahl der Schmetterlinge fast um die Hälfte verringert. Schuld am Schmetterlingssterben sind die Intensivierung der Landwirtschaft und das Fehlen von Wiesen. (The European Grassland Butterfly Indicator: 1990–2011, EEA Technical report No 11/2013).
Peterken (2013) schreibt in seinem Buch „Meadows“, dass durch die Intensivierung der Landwirtschaft in Groß Britannien in den letzten 50 Jahren 97% der Wiesen verloren gingen. In Deutschland wird es ähnlich aussehen.
Angesichts dieser und ähnlicher Fakten kommt für mich nur ein naturalistischer Garten mit Stauden und Gräsern, wie er von zahlreichen Gartengestaltern propagiert wird, in Frage. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und verwende hauptsächlich Wildstauden. Allerdings nicht so weit, dass ich nur einheimische Stauden und Gehölze pflanze.
Ein so gestalteter Garten ist pflegeleicht und nachhaltig.
Das tue ich aber nicht nur für die Tiere, sondern auch für mein Gartenerlebnis. Ich bin überzeugt, es ist der richtige Weg in die Zukunft des Gartens, und das werde ich auch missionarisch verbreiten. Auch wenn es einigen nicht gefällt. Die nächste Gelegenheit dazu ist der Film "Die schönsten Gärten und Parks des Nordens", der im NDR-Fernsehen am 20. Dezember 2013 um 20.15 undam 01.Januar 2014 um 15:25 Uhr gezeigt wird. Ich hoffe nur, dass von den zwei Drehtagen in unserem Garten nicht zuviel weggeschnitten wurde. Z. Zt. schreibe ich auch ein Buch zu dieser Thematik, und ich würde mich freuen, hier auch so viele Kommentare zu bekommen.
Per email bekam ich : „Beim Anblick steriler Vorgärten aus blankem Stein, weißem Kies, formierten Koniferen und Millimeter-Rasen … dreht sich auch mir regelmäßig der Magen um. … Wir sollten nicht auf die Besitzer mit dem Finger zeigen und sie verurteilen, aber man sollte sich nicht scheuen, menschliches Tun mit all seinen Auswirkungen zu bewerten. Erstens und ganz nüchtern betrachtet ist das eine versiegelte Fläche mehr, deren ökologischer Wert gen Null tendiert und zweitens verbirgt sich in den Köpfen der Besitzer eine geistige Haltung, die … "Viele Menschen scheinen die Natur für eine ausgesprochene Schlamperei zu halten." (Dieter Wieland) Angesichts des anhaltenden Artensterbens, nicht nur am Amazonas oder in der afrikanischen Savanne, sondern auch und gerade vor unserer eigenen Haustüre, sollte uns der Umgang mit unserer heimatlichen (Garten-)Landschaft weit mehr am Herzen liegen.“

Design trifft Stein

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http://www.ulmer.de/Themen-Wahl/Garten-Pflanzen/Fortgeschrittene/Grundkurs-Gartendesign,L1VMTUVSU0hPUF9ERVRBSUw_U0hPUF9JRD0xNTU3MDUxJk1JRD0xNDAxMDE.html?UID=A8E43B0D215B76A58664A653ABADBDE1D7A3417BFAF0C4



Grundkurs Gartendesign. John Brookes. 2008. 192 S., 263 Farbfotos, 66 Zeichn., geb. ISBN 978-3-8001-5443-2. € 19,90

John Brookes ist einer der einflussreichsten Gartendesigner des späten 20. Jahrhunderts in England. Er ist berühmt für seine Arbeiten, seine Lehre und seine Bücher, die auch ins Deutsche übersetzt wurden.
Bereits in der Einleitung schreibt der Autor, dass die aktuelle Sorge um die Umwelt viele Gärtner dazu führt, in ihrem Garten ein Paradies für Vögel, Schmetterlinge und Kleintiere entstehen zu lassen und dass dadurch Pflanztechniken entstanden sind, die Wiesen oder Prärien wiederherstellen.
Im weiteren Verlauf des Buches wird die traditionelle englische Gartengestaltung praxisnah gelehrt. Es beginnt mit der Analyse der Umgebung, der Vermessung des Geländes, der zeichnerischen Darstellung, dem Zusammenwirken mit dem Auftraggeber bis zum Bezahlen der Leistung. Verschiedene Objekte von Polen bis nach Patagonien werden vorgestellt.
Beim Lesen des Buches habe ich den Eindruck bekommen, dass sich der Autor mehr für das Bauen als für Bepflanzungen interessiert. Er findet es schade, dass Stauden momentan auf Kosten von Sträuchern in Mode seien, für mich ein Widerspruch zur in der Einleitung geäußerten Sorge um die Umwelt.

Für Gartengestalter und artverwandte Berufe, sowie Studenten entsprechender Fachrichtungen sicher eine wichtige Grundausstattung. Für private Gartenbesitzer sind die vorgestellten Objekte ob ihres Umfangs nur eine Anregung für das selbst tätig werden oder die Zusammenarbeit mit einem Gartengestalter.
4 Sterne

Die schönsten Gärten des Nordens

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Gestern Abend zur besten Sendezeit wurde, mit Spannung erwartet, der Film „Die schönsten Gärten des Nordens“ im NDR gezeigt. Wir haben uns schon bei den Filmaufnahmen im Sommer gefreut, dass wir überhaupt in Betracht gezogen wurden (http://wildstauden.blogspot.de/2013/08/die-besten-garten-im-norden.html).
Sehr groß war unsere Freude gestern, als wir den 12. Platz von den 20 zur Wahl gestellten Gärten und Parks des Nordens erreicht hatten. Dafür möchten wir uns bei allen bedanken, die für uns abgestimmt haben.
Nun hoffen wir auf viele Besucher im nächsten Jahr, denen wir unseren naturalistischen Gartenstil zeigen und erklären können, so dass sich möglichst viele Gartenbesitzer für einen pflegeleichten und nachhaltigen Wildstauden-Gräser-Garten begeistern können.

Nun ist auch die Gelegenheit allen Lesern unseres Blogs ein 

Frohes Weihnachtsfest und ein Gesundes Neues Jahr zu wünschen.


Wenn Sie den Film gestern verpasst haben, am 1. Januar gibt es um 15.25 eine Wiederholung.

Filigrane Leichtigkeit

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http://www.ulmer.de/Themen-Wahl/Garten-Pflanzen/Fortgeschrittene/Filigrane-Leichtigkeit,L1VMTUVSU0hPUF9ERVRBSUw_U0hPUF9JRD0zMTUxMDIzJk1JRD0xNDAxMDE.html
Buchempfehlung:
Filigrane Leichtigkeit. Außergewöhnliche Gräsergärten entdecken. Philippe Perdereau, Didier Willery. 2012. 168 S., 185 Farbfotos, Flexcover. ISBN 978-3-8001-7772-1. € 29,90

Man kann die Bedeutung der Gräser für die Gartenkultur nicht oft genug hervorheben. Die Autoren leisten mit dem Buch einen wertvollen Beitrag dazu. Sie schätzen besonders die Fähigkeit der Gräser „von selbst zu wachsen“, d. h. die Pflegeintensität ist gering. Ein zweiter wichtiger Aspekt ist die natürliche Wirkung der Gräser. „Schon eine kleine, mit Gräsern bewachsene Fläche in einer blühenden Staudengruppe gleicht die gekünstelte Wirkung eines Blumenarrangements nachhaltig aus“ schreiben sie bereits in der Einleitung.
Zwölf Gärten und Parks mit jeweils einem speziellen Gräserarrangement, vor allem aus Frankreich, werden im Buch vorgestellt. Zahlreiche sehr stimmungsvolle Bilder unterstützen das Geschriebene. Leider sind die meisten Gestaltungsvorschläge, die durch massiven Einsatz von Gräsern wirken, auf Grund des Platzbedarfes nicht für den Hausgartenbesitzer geeignet.
Anschließend werden noch ganz spezielle Gestaltungsideen kurz vorgestellt, wie zum Beispiel die Rolle der Gräser als Ausgleich zur straffen Architektur oder eines exakten Formschnitts. Am Schluss des Buches wird ein Gräsersortiment vorgestellt, dass aber hierzulande nicht ganz winterhart sein dürfte. Die Mindesttemperaturen werden dankenswerterweise bei jeder Pflanze angegeben.
Das große Format des Buches passt nicht zum dünnen Einband.
Ein schönes Bilderbuch für Gräserliebhaber.
4 Sterne

Christrosen heute nur noch kurzlebig?

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Nach zweimonatiger Bloggerpause melde ich mich zurück. Die Pause ergab sich daraus, dass ich ein Buch über Wildstauden geschrieben habe und mir durch das lange Sitzen am PC eine Venenentzündung zugezogen hatte. Therapie: Bewegung, Bewegung!
Nun ist das Buch beim Verlag und dank des ungewöhnlich warmen Vorfrühlings gibt es wieder jede Menge Bewegung im Garten. 
Das mit viel Silber und Gold durchwebte Gewand des Gartens muss nun schnellstens abgemäht werden, denn die bunten Frühblüher sind schon draußen. 
 

Sonderaufgaben, wie das Runterschneiden einer vergreisten Kartoffelrosenhecke vor dem Zaun müssen ebenfalls schnell erledigt werden. Ich hoffe, die Rosen treiben wieder kräftig aus.


Erste Garteninspektionen zeigen auch wieder Überraschungen, z. B. bei den Christrosen. Ich hatte sie bereits seit mehreren Jahrzehnten an der gleichen Stelle. Manchmal blühten sie bereits zu Weihnachten, doch dann wurden sie immer weniger und waren vor etwa vier Jahren verschwunden.
Im Oktober 2011 kaufte ich bei einem bekannten Gartenartikelversender neue Christrosen, laut Etikett Helleborus niger subsp. macranthus. Im darauf folgenden Jahr 2012 blühten die Pflanzen mit etwa 10 Blütenstängeln. Sehr hübsch anzusehen!

Im nächsten Jahr, 2013, waren es mehr als 30 Blüten an einer Pflanze. Das war schon recht spektakulär, doch mir war nicht ganz wohl dabei. 
In diesem Jahr, 2014, nur noch eine einzige Blüte. Was ist da schief gelaufen? Sie sind doch sehr langlebig. Der Wurzelballen war in Ordnung. Allerdings hatte ich im Sommer auch zahlreiche Samenstände bemerkt und nicht entfernt. Hat sie das so sehr geschwächt?


Die beiden Neuanschaffungen aus der Gattung Knöterich, Glocken-Knöterich (Polygonum campanulatum) und Aconogonum paniculatum ssp. frondosum (noch ohne deutschen Namen)sind bei mir unter strenger Beobachtung bezüglich der Winterhärte, nachdem mir die Neuheit,
Polygonum microcephala, der Kleinköpfige oder Buntblatt-Knöterich, bereits im ersten Winter erfroren ist.

Der Glockenknöterich hat bei mir schon einige Winter überstanden, obwohl er jetzt noch etwas mitgenommen aussieht. Diesen Winter hatten wir "nur" ein paar Tage im Januar Barfrost von -15°C. Die Überwinterung mit Deckreisig war wohl kein so guter Gedanke. Das vorjährige, bodenständige Laub ist graugrün und etwas schimmelig. Die ungeschützte Pflanze hat hellbraune Blätter und sieht wesentlich gesünder aus. Beide treiben von unten wieder durch.
Aconogonum paniculatum ssp. frondosum kann noch nicht eingeschätzt werden. Es rührt sich noch nichts, wie auch bei der 'Johanniswolke', bei der noch nichts zu sehen ist. Später mehr.











Blüte, Blatt und Wurzel

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In Büchern, Katalogen und im Web findet man für jede Pflanze Informationen zu Blüte und Blatt. Über die Wurzel erfährt man wenig. Man sieht sie ja auch nicht. Trotzdem bringt das Wissen über sie wertvolle Informationen, z. B. wie man die Staude vermehren kann, ob man sie erfolgreich teilen kann. Wenn sie erstmal zerteilt ist, kann man nur hoffen, wie heute im Fall von Sanguisorba officinalis 'Pink Tanna', dass sie das überlebt. Eigentlich hätte ich es mir denken können. Der Name "officinalis" weißt auf eine medizinische Verwendung hin, und oft ist das die Wurzel, so wie beim Wiesenknopf. Was ich da zerteilte war ein verholzter Wurzelstock mit 1 cm dicken Wurzeln von doppelter Spatenblattlänge.
Ähnliche Erfahrungen musste ich schon mit der Gelben Mondviole (Sisymbrium luteum und strictissimum), der Spornblume (Centranthus ruber), dem Schleierkraut (Gypsophilia pacifica und paniculata, der Akelei u. a. machen.

Langes Frühjahr

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Ist das schön, dass wir so ein langes Frühjahr haben! Das Abmähen der Staudenreste ist längst erfolgt. Die grüngrauen Pflanzungen schmücken sich mit Wildtulpen und Krokussen. Interressant ist, wie die Vögel den Rest der Arbeit erledigen. Ein Taubenpärchen, ein Elsternpaar, jede Menge Amseln, Spatzen und Meisen weiden regelrecht die Beete nach Pflanzenresten ab, die sie zum Nestbau benötigen. Leider bedienen sich die Vögel auch an den Würmern, die ihrerseits die Hälmchen in die Erde ziehen wollen. Unterirdisch sind auch andere Nestmaterialsammler unterwegs.

Nach der Größe des Nestes und der Gänge zu urteilen habe ich hier das Nest einer Wühlmaus beim Stauden einbuddeln erwischt. Die Maus war längst geflohen.


 
Das Umgestalten der Pflanzungen ist zwar sehr anstrengend macht aber auch sehr viel Freude. Im Bild wurde eine Drift von Monarda-Sämlingen gepflanzt. Die Samen der Samentauschaktion der GdS vom letzten Jahr ergaben mehr als 50 kräftige Pflanzen. Vor der Pflanzung werden natürlich alle Unkrautwurzeln entfernt, gewissermaßen die Läuse aus dem Pelz gesammelt. Auch im naturalistischen Garten ist das ab und zu notwendig.
Im letzten Bild ein Beet mit Neuanschaffungen des letzten Jahres von Staudengärtnern. In der vordersten Reihe Achillea filipendulina 'Credo'. während die Pflanze links sehr gut austreibt sind die Pflanzen mit dem großen, bunten Etikett von einem anderen Anbieter verschwunden. Nur noch Stiele ragen aus der Erde und das Wurzelwerk ist tot (nicht aufgefressen). Dabei haben sie im Jahr des Kaufs sehr stark geblüht.
Bei Gaissmayer steht: "Die kräftige Sorte mit ausgezeichneter Standfestigkeit wächst stark und bleibt lange im Garten erhalten. Für dieses "Erstlingswerk" von Ernst Pagels gab es bei der Staudensichtung ein "sehr gut"."
Die Pflanzen sind nicht von Gaissmayer und auch nicht von Pagels!
Was läuft da falsch bei mir?



Gärten auf dem Lande

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http://www.ulmer.de/Gaerten-auf-dem-L,L0lNR19aT09NP0ZJRD00MTg5MTc0JkFJRD00MTE4MTEzJlBDTUQ9fjU1NEM0RDQ1NTI1MzQ4NEY1MDVGNDQ0NTU0NDE0OTRDMDk1MzQ4NEY1MDVGNDk0NDNEMzQzMTMxMzgzMTMxMzMyNjRENDk0NDNEMzEzNDMwMzEzMDMwJk1JRD0xNDAxMDA.html?UID=D1839F7126C201145D6503A4B3FF62F3286F782F5032DF87E3

Buchempfehlung:
Gärten auf dem Lande. Gartenkunst gestern und heute. Albrecht Ziburski. 2014. 178 S., 155 Farbfotos, geb. mit SU. ISBN 978-3-8001-7952-7. € 29,90

„Gartenkunst gestern und heute. Gärten auf dem Lande“ wäre ein treffenderer Titel gewesen. Steht doch die historische Entwicklung der Gartenkunst auf dem Lande im Mittelpunkt und nicht der vielleicht von einigen Lesern und auch von mir zunächst erwartete „Bunte Bauerngarten“ mit einer Mischung von Obst, Gemüse und Blumen.
Der Autor, Dr. Albrecht Ziburski ist Botaniker und Journalist. In Vorträgen und Büchern widmet er sich sehr detailliert und tiefschürfend der Geschichte der Bauerngärten.
Der Autor spannt den Bogen von Gärten des Hochschwarzwaldes bis Nordwestdeutschland und die Niederlande, von vergangenen Jahrhunderten bis in unsere Zeit. Neu und sehr interessant war für mich, dass der Bauerngarten, so wie wir ihn heute kennen, seinen Ursprung nicht auf dem Lande oder in der bäuerlichen Gesellschaft hat. Es waren städtische Gartenentwicklungen, die auch auf dem Land übernommen wurden. Die geballte Meinungsmacht von Gartenarchitekten, Gartenbuchschreibern, Journalisten der Gartenzeitschriften u. a. führte dazu, dass der städtische Bauerngarten als historischer Bauerngarten angesehen wurde.
Unter der Überschrift „Gärten, Landschaft und die Natürlichkeit“ spannt der Autor einen Bogen von William Robinson  und dem „Wild Garden“ bis zu heutigen Naturgartenbestrebungen.
Auf den vorletzten Seiten des Buches wird es noch einmal spannend, philosophisch und spirituell, „Genius Loci versus Zeitgeist“ überschrieben. Nicht allen Meinungen kann ich hier folgen, aber nachdenkenswert. Das Gleiche trifft auf die letzten Seiten zu. Hier postuliert der Autor Defizite unserer privaten Gartenkultur und gibt Empfehlungen, wie Gartengestaltung wieder zur Kunst werden kann, und dass Gartenbesitzer auf dem Lande die besten Vorraussetzungen haben, Gartenkunst zu schaffen. 2012 erschien das Buch „Garten Moorriem“, in dem der Autor seinen eigenen ungewöhnlich großen Bauerngarten vorstellt. Das vorliegende Buch erscheint mir u. a. wie die theoretische Grundlage dazu.

Sicher nicht nur ein Buch für Gartenbesitzer auf dem Lande. Zahlreiche großformatige Bilder des Autors lassen das Flair historischer Gartenanlagen erleben. Das Buch las sich für mich wie ein Krimi, am Ende wurde es immer spannender.

Adler in Mecklenburg

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Bereits vor drei Jahren hatte ich ein paar Bilder vom Waldfrühling in Mecklenburg gezeigt (http://wildstauden.blogspot.de/2011_04_01_archive.html). Hier nochmal ein Nachschlag. Es ist immer wieder schön im zarten Grün des Frühlings durch die Wälder zu streifen.
Eigentlich gibt es zu dieser Zeit im Garten viel zu tun. Das Unkraut, Giersch, Löwenzahn und Konsorten, sprießen fast schneller als die Gartenstauden und die jährlichen Umgestaltungen müssen auch bis spätestens Anfang Mai beendet sein. Dazu kommen die Pflanzenmärkte in MeckPom. Nächsten Sonntag, 27. April 10-18 Uhr im Freilichtmuseum Schwerin-Muess und die Woche darauf im Freilichtmuseum Klockenhagen. Auf beiden werden wir mit einem Verkaufsstand vertreten sein.

Nun ist aber erst mal Ostern und der älteste von unseren 6 Enkeln geht sehr gern mit Opi in den Wald hier in der näheren Umgebung. Er interessiert sich mehr für die Tiere, vorallem die großen wie Reh und Hirsch. Mit einer speziellen Pfeife lockt er sie an. Zumindest laufen sie nicht gleich weg.


Ein ganz besonderes Erlebnis war für uns die zufällige Entdeckung eines Seeadler-Horstes. Das Flugbild war eindeutig. Uns ist schon bekann, dass man sich diesen Horsten nur auf 500 Metern nähern darf, um nicht die Brut zu stören. Umso unverständlicher war für uns, dass unmittelbar daneben eine sehr große Buche gefällt wurde und noch in handlichen Stücken da lag. Wußte man nichts vom Nest? Möglich, denn auch wir haben es erst entdeckt, als wir plötzlich verschiedene Knochen und weißen Vogelkot auf dem Waldboden sahen.


Der Seeadler (Haliaeetus albicilla) ist in Mitteleuropa der größte Greifvogel. Die Größe beträgt 70-95 cm, die Flügelspannweite bis 2,50m und das Gewicht beträgt bis zu 7kg. Ein ausgewachsener Seeadler ist am großen gelben Schnabel, hellem Kopf und weißem Schwanz zu erkennen. Das Flugbild des mächtigen Vogels ist unverkennbar, kein anderer einheimischer Greifvogel hat solche gewaltigen brettartigen Schwingen. Seeadler können laut Ringfunden zwischen 15-40 Jahren alt werden. Seine Horste gehören zu den bestgehütetsten Geheimnissen. Also, Anfragen zwecklos!


Doch nun zu meinen Interessen, denen man sich bis auf Zentimeter nähern kann, den Blümchen.
Man muss schon tiefer in den Wald oder in Naturschutzgebiete gehen, um sie zu entdecken. Am Waldrand sind sie durch die intensive Landwirtschaft von Brennnessel & Co. längst verdrängt.
Das Bachtal des Stegendiecksbachs, eine Schmelzwasserrinne im Bereich einer Grundmoräne der letzten Eiszeit, ist ein kleines aber feines Naturschutzgebiet hier ganz in der Nähe. Dort befindet sich nicht der Adlerhorst!!



Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
Veilchen (Viola species)
Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)

Gelbes Windröschen (Anemone ranunculoides) auch Gold-Windröschen genannt
Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium), auch Gold-Milzkraut oder Krätzenblume genannt
Vielleicht ein neuer Pflanzenfreund?





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